Sonntag, 10. Oktober 2010

Beijing

Chinas Hauptstadt sollte den Abschluss meiner Reise bilden. Hier sah ich mir - gemeinsam mit vier Millionen chinesischen Touristen, die die goldene Woche (die Woche nach dem Nationalfeiertag) in ihrer Landeshauptstadt verbrachten - die obligatorischen Sehenswürdigkeiten wie die Verbotene Stadt, den Tian Men Platz (Platz des himmlischen Friedens), den Himmelstempel, das Olympiastadion und die chinesische Mauer an.
Zu Beginn meines Besuchs hatte ich großes Glück und erwischte wahrscheinlich die schönsten drei Tage des ganzen Jahres. Ich wurde mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein begrüßt. Außerdem lag mein Hotel unmittelbar an der Nord-Süd-Achse der Stadt, an der sich die Sehenswürdigkeiten aufreihen. Vom Bell- und Drumtower aus konnte ich einen glasklaren Blick über die gesamte Stadt genießen. Auch der Ausflug auf die chinesische Mauer präsentierte sich im Sonnenschein. An den folgenden Tagen hüllte sich die Stadt wieder zunehmend in  den üblichen Smog ein. Auf den Fotos ist es also nicht nebelig, sondern das ist die verschmutzte Luft!

Donnerstag, 30. September 2010

Datong

Dieses kleine Städtchen war mir irgendwie sehr symphatisch. Im Herzen seines von Hochhäusern gesäumten kommunistischen Straßengeflechts, lag ein historischer Stadtkern mit verwinkelten Gassen, kleinen Häusern, den üblichen Souvenirläden und Garküchen verborgen. Der Charme der Kohleminenstadt wird durch zahlreiche Sehenswürdigkeiten (Tempel, Kloster, Yunganggrotten, noch ein Tempel und noch ein Tempel...) berreichert.


Mittwoch, 29. September 2010

Kinder wie die Zeit vergeht...

...wie zu erwarten war, vergingen die letzten Wochen wie im Flug. Auf der Orthopädie wurde es nicht langweilig. Die Zwischenzeit wurde für die letzten Souvenirkäufe und Reiseplanungen verwendet und jetzt, wo das Praktikum beendet ist, schaue ich mir noch ein paar Fleckchen in China an.
Am vergangenen Wochenende ging es bereits nach Xi'an zur Terrakottaarmee und auf einen der 5 heiligen Berge China's. Morgen geht es weiter Richtung Norden, mit einem kleinen Zwischenstopp in Datong und schließlich bis nach Beijing.
Da ich nicht weiß, ob ich in meinen Unterkünften Internet haben werde und wieviel Zeit bei meinem straffen Sightseeingprogramm noch für's Schreiben übrig bleibt, gibt es die Reiseberichte wahrscheinlich erst nach meiner Rückkehr (wahlweise auch persönlich ;o)).

Dienstag, 14. September 2010

Orthopädie!

Endlich bin ich in der richtigen Abteilung angekommen!
Nach dem gestrigen Tag an dem 4 Operationen statt fanden, musste man heute erst mal das Yin und das Yang wieder ins Lot bringen und man gönnte sich einen entspannten Tag auf Station. Damit nicht das Gefühl aufkommt, gar nichts getan zu haben, geht es heute Abend zum Badminton spielen.
Ich bin gespannt...

Sonntag, 12. September 2010

Wuzhi Shan

Nach wiederholtem Nachlesen im Reiseführer, nachrechnen und unzähligen durchdachten Varianten, hatte ich mein ursprüngliches Wunsch-Besichtigungsprogramm bereits geändert, damit es mit den Busfahrzeiten zusammenpasst und ich nicht irgendwann in der Wildnis stehe ohne Aussicht auf Rückfahrgelegenheit in mein Hotel. Unmittelbar nach Ankunft am Busbahnhof von Wuzhi Shan und einchecken ins direkt gegenüber gelegene Hotel, ging die wilde Fahrt weiter nach Qiongzhong. Wilde Fahrt im wahrsten Sinne des Wortes, aber dazu später mehr.
Etwa 10 Minuten vor Erreichen des Zielortes begann es in Strömen zu regnen. Noch etwas unentschlossen, ob ich die Weiterfahrt zu einem großen Wasserfall in der Nähe doch wagen sollte, überzeugte mich das einsetzende Gewitter schließlich und ich trat etwas geknickt, nach einem mäßig guten chinesischem Essen am Busbahnhof, die Rückfahrt an. Diese sollte sich als das Erlebnis des Tages herausstellten. Genaueres dazu könnt ihr im Kapitel "Busfahren in China" nachlesen. Begleitet von Dauerregen fuhr ich also wieder ins Hotel.
Irgendwie hatte mich das Glück an diesem Tag verlassen. Nachdem mein bereits gekürztes Sightseeingprogramm im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen war, ich eine Busfahrt der besonderen Art hinter mir hatte, kam nun auch noch hinzu, dass sich in diesem Gott verlassenen Nest (für mich!) nichts zu Essen fand. Zumindest habe ich das Prinzip hinter diesen Garküchen diesmal nicht verstanden bzw. war nicht im Stande meine Wünsche zu vermitteln. Da hingen die rohen Zutaten vom Fleisch bis zum Gemüse und offenbar sucht man sich etwas aus, was einem dann ganz frisch zubereitet wird. Hier machten sich zum ersten Mal die fehlenden Sprachkenntnisse wirklich bemerkbar. Zwar hatte ich mittlerweile gelernt, was zum Beispiel Fleisch auf Chinesisch heißt, aber dann fehlte es an weiteren wichtigen Worten wie gekocht, gebraten, nicht scharf, so viel von diesem und so viel von jenem... Da sich die Chinesen auch hartnäckig weigern einen verstehen zu wollen, wenn man versucht es mit Händen und Füßen zu erklären, war ich hier wirklich aufgeschmissen. Am Ende fand ich etwas, was schon zubereitet war und worauf ich nur zeigen musste, nicht wissend, was sich dahinter verbarg. Als ich das Essen dann vor meiner Nase hatte, ließ sich der Geruch unzweifelhaft identifizieren. Auch das noch: Flecke! Ich war zwar froh, dass ich das Gericht bereits am Geruch erkannte und es nicht erst probieren musste, da es aber fast das einzige war, was die gute Frau noch hatte (wen wundert's), konnte ich also nicht wechseln. Ich begnügte mich also mit meiner Schale Reis.
Am nächsten Morgen wachte ich - wohl als kleine Wiedergutmachung - bei blauem Himmel und einer gerade hinter dem Berg hervorkommenden Sonne auf. Eine weitere Busfahrt brachte mich in ein Dorf der "Ureinwohner" der Insel. Das war nun auch ein chinesisches Dorf wie es im Buche steht. Hier schien die Zeit stehen geblieben zu sein. Alles drehte sich um Reisanbau. Es gab unzählige Reisterassen vor der Kulisse des höchsten Berges der Insel. Ursprünglich wollte ich diesen besteigen, aber wie bereits erwähnt, musste ich mein Programm ja ändern. Stattdessen sah ich mir ein sehr traditionelles chinesisches Dorf an, sah Reisfelder die gerade gepflügt, gesäht, geplegt und geerntet wurden. Passend zu meiner gestrigen Reisdiät ;o).

Pünktlich vor dem allmittäglich einsetzenden Regenguss saß ich wieder im Bus und  trat die Heimreise quer über die Insel an.

Freitag, 10. September 2010

Sanya

Gegen 9.00 Uhr machte ich mich auf den Weg Richtung Busbahnhof, um von Haikou ins Strandparadies Sanya zu kommen. Die Fahrt dauerte 4 Stunden in einem komfortablen Reisebus. Es gab während der Fahrt Getränke und Musikvideos und natürlich eine herrlichen Blick auf die subtropische Insel Hainan. In Sanya angekommen, wollte ich schnell mein Hostel beziehen und mich gleich darauf an den Strand packen. Aus der schnellen Suche wurden zwar leider 2 Stunden, aber schließlich schaffte ich es doch noch. Nachdem ich mich strandfein gemacht hatte, kam ich endlich mal wieder in den lange vermissten Genuss von Sand zwischen meinen Zehen. Da die Beachvolleyballplätze jedoch verwaist waren, zog ich es vor eine Runde im 26°C warmen Wasser zu schwimmen und mich danach von der Sonne trocknen zu lassen.
Nach einem Strandspaziergang im Sonnenuntergang und einem guten chinesischen Essen habe ich dann eine traumhafte Nacht im wohl besten Bett in ganz China verbracht. Es war nämlich bestückt mit einer weichen Matratze!!! Das ist jetzt überhaupt nicht so verrückt wie es vielleicht klingt. Aber in China gibt es sonst nur brettharte Matratzen, bei denen man aufpassen muss, dass man sich keine Wirbelkörperfraktur zuzieht, wenn man sich allzu schwungvoll darauf fallen lässt.
Bestens ausgeruht konnte ich am nächsten Tag meine Erkundungsfahrt ins Inselinnere antreten.

Donnerstag, 9. September 2010

Guangzhou

Am Mittwochabend begaben wir uns per Nachtzug auf den weiten Weg nach Guangzhou. Die Stadt liegt im Süden, in einer der reichsten Regionen Chinas. Nach mehr oder weniger angenehmen 11 Stunden Zugfahrt erreichten wir unser Ziel. Nachdem die Tickets für Sabine, Petra und Markus zur Weiterfahrt nach Hongkong besorgt waren, checkten die Drei schnell noch in ihrem Hotel ein und hatten den Vorteil, dass sie ihre schweren Rucksäcke dort lassen konnten. Ich hingegen musste mein Gepäck den ganzen Tag noch mit mir herum tragen, da es für mich bereits am Abend per Flieger auf die Insel Hainan weitergehen sollte. Nachdem alle organisatorischen Belange erledigt waren, konnten wir mit unserer Besichtigungstour beginnen. Allerdings wollten wir uns vorher noch mit einem speziellen Guangzhouer Frühstück stärken. Wir fanden schließlich ein sehr schickes (und teures) Hotelrestaurant in dem wir gleich noch eine richtige Teezeremonie bekamen.
Nach dem zehnten Teeaufguss und diversen süß oder herzhaft gefüllten Gebäckteilchen fühlten wir uns nun frisch genug, um mit den Sightseeingprogramm fortzufahren. Vorbei an zahlreichen hübschen Kolonialbauten ging es dann zum ersten Mal auf einen "richtigen" chinesischen Markt mit engen verwinkelten Gassen durch die sich etliche Menschen drängen, mit den üblichen Lebensmittelständen, die hier allerdings auch sehr viel Lebendiges anboten, exotische Früchte, allerlei Getrocknetes, tausend verschiedene Reissorten und und und.

Im Anschluss an dieses quirlige Treiben machten wir uns auf die Suche nach einer großen Kathedrale. Beim Betreten des Kirchplatzes fühlte man sich augenblicklich wie in einer anderen Welt. Nicht nur, dass der Baustil stark an Europa erinnerte, auch die plötzliche einkehrende Stille war irgendwie faszinierend. Gezwungenermaßen verweilten wir hier nun auch etwas länger, da es einen kurzen, aber sehr heftigen Gewitterguß gab. Wir nutzten die Pause und hielten im Gemeindehaus ein kurzes Nickerchen. Da der Regen dann in Dauerregen überging, verkürzten wir das restliche Programm und ich begab mich in aller Ruhe auf den Weg zum Flughafen.