Samstag, 14. August 2010

Ausflug nach Wudang Shan (Freitag 13.08. - Sonntag 15.08.)

Samstagmorgen.
Purpurwolken-Palast
Nach einer guten Nacht auf einer steinharten Matratze wurde ich um 5.00 Uhr vom Regen geweckt, der neben meinem Fenster auf ein Plastikdach trommelte. Gut, dachte ich. In zwei Stunden wollen wir zum Mount Wudang aufbrechen, bis dahin darf es regnen. Und siehe da, es hat funktioniert. Als wir aufstanden, war zwar noch alles nass, aber kein Regentropfen fiel mehr vom Himmel. Wir fuhren zum Eingang des Nationalparks, der zum Unesco Weltkulturerbe gehört. Mit diesem Titel geht man natürlich auch in China hausieren und deswegen zahlt man erstmal ordentlich Eintritt. Mit dem Bus ging es dann etwa eine Stunde bergauf bis zum Purpurwolken-Palast. Das zeitige Aufbrechen zahlte sich aus, denn wir waren mit die ersten Besucher dieses Tempels. Das war nun auch endlich ein Tempel wie man ihn sich vorstellt. Eine Oase der Ruhe mitten im Grünen. Na ja, zumindest solange bis die chinesischen Touristen ihn überbevölkerten. Nach der Besichtigung dieses Tempels fuhren wir mit dem Bus bis zur Endstation, wo sich der Startpunkt des Pilgerpfades zum Himmelspfeiler-Gipfel befand. In Begleitung einer Unmenge von Chinesen machten wir uns auf den Weg.
Es gibt hier als "Wanderwege" leider nur betonierte, mit tausendenen Stufen versehene Wege. Man hat also keine andere Möglichkeit das Ziel zu erreichen, als sich auf diesem einen Weg mit dem Strom zu bewegen. Dabei sollte man auch immer schön rechts gehen, da auf der linken Seite des circa einen Meter breiten Weges der entgegenkommende, bergablaufende Pilgerstrom entlangfließt. Für eine Strecke von 4,5 km (ist sinnigerweise eine Luftlinienangabe =)) und 900 Höhenmeter benötigten wir lockere 4 Stunden. Spätestens jetzt waren wir wirklich froh über den bewölkten Himmel und die 28°C. Auf dem Gipfel angekommen riss die Wolkendecke dann auf und wir konnten einen atemberaubenden Blick auf die Umgebung genießen. Nach einer ausgiebigen Rast, wollten wir den Weg per Seilbahn auf einen anderen Gipfel fortsetzen. Allerdings mussten wir zu unserem Entsetzen feststellen, dass dort außer einer großen Baustelle keine Seilbahn zu finden war. Also, gebaut war sie schon. Nur fuhr eben keine Seilbahn. Denn entweder war die Endstation noch nicht fertig oder sie wurde einer Generalüberholung unterzogen oder ...? Wer weiß das schon. Chinesen scheinen solche Dinge auch nicht wirklich zu hinterfragen. Sie akzeptieren es einfach und gehen eben zu Fuß wieder bergab. Nach einer kurzen Phase der Verärgerung blieb uns letztlich auch nichts anderes übrig. Den Rückweg schafften wir dann in der Hälfte der Zeit und erreichten auch noch rechtzeitig einen Bus, der uns wieder aus dem Nationalpark brachte. Als Belohnung für diesen anstrengenden Tag gönnten wir uns dann alle noch eine Ganzkörpermassage. Hmmm..........schnurr.

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