Montag, 30. August 2010

TCM

Nein, das heißt nicht, dass wir im Shoppingfieber bei Tchibo sind, sondern einen Schnupperkurs in der Traditionellen chinesischen Medizin belegen. Am ersten Tag erhielten wir Informationen zur Ohrakupunktur. Zuerst sahen wir uns ein paar Patienten auf der Station an und danach gab es die theroretischen Grundlagen und gegenseitige Selbstversuche. Wir wollten uns dann noch das Schröpfen zeigen lassen und gingen dazu in die Ambulanz. Da ich mir schon beim Ohrakupunktieren einen Punkt gegen Rückenschmerzen habe stimulieren lassen, wollte die Professorin das Schröpfen an mir demonstrieren und nahm schnell meine Anamnese auf. Sie war jedoch der Meinung, dass das eher ein Fall zum Akupunktieren wäre. Diese Therapie erhielt ich dann auch prompt. Es war ganz gut, und ich bin gespannt, wie lange ich davon profitiere.

Am zweiten Tag erhielten wir eine ausführliche Weiterbildung über Puls- und Zungendiagnostik. Da diese in einem Unterrichtsgebäude der Uni stattfand, bekamen wir gleichzeitig einen Einblick in ein chinesisches "Skills Lab", was einem Deutschen in keiner Weise nachsteht. Das Studium läuft in China ähnlich dem Deutschen ab. Es werden also auch 5 Jahre lang theoretische Grundlagen gepaukt und im sechsten Jahr ist man ein Jahr lang in der Klinik. Während des Studiums versucht man die graue Theorie mit Übungen praktischer Handgriffe an Modellen aufzupeppen. Da alle Studenten ein Semester lang TCM belegen müssen, gibt es hier neben den altbekannten Objekten zum Intubieren, Reanimieren, Defibrillieren und Katheterisieren, zusätzlich noch Modelle für Pulsdiagnostik und lebensgroße 3-D-Akupunkturatlanten.
Nach der Unterrichtseinheit gab es dann wieder eine Runde Akupunktur für mich.

Am dritten und letzten Tag in der TCM sollte es ausschließlich um Akupunktur gehen. Wir erwarteten die hier üblichen Patientenströme und Nadeln wie am Fließband, aber unsere Erwartungen wurden nicht erfüllt. Eine einzige Patientin kam zur Behandlung. Da musste ich wieder als Anschauungsobjekt herhalten. Ich bekam also meine dritte Akupunktur und diesmal wurde ich auch geschröpft. Den Erfolg dieser Kombinationsbehandlung fand ich nicht sonderlich berauschend, aber insgesamt hatte ich den Eindruck, dass die Akupunktur geholfen hat. Zumindest fühlte ich mich fit für unseren bevorstehenden Ausflug nach Nanjing.

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