Mittwoch, 4. August 2010

Der erste Tag im Krankenhaus

Heute war ich zum ersten Mal in einem chinesischen Krankenhaus. (Wir durften uns noch zwei Tage von der Reise erholen ;o) )
Ich habe mich für den Anfang für Traumatologie entschieden.
Prinzipiell begann der Tag ähnlich wie in jedem deutschen Krankenhaus. Um 8.00 Uhr ging es mit einer "Röntgen-Konferenz" los. Anschließend ging es zur Visite. Hier waren schon die ersten Unterschiede erkennbar, denn es wurden nicht immer alle Patienten des Zimmers visitiert, allerdings ohne für mich erkennbare Gründe. Später wurde mir erklärt, dass die Patienten zufällig in zwei Gruppen aufgeteilt werden und "wir" kümmern uns eben nur um die Eine. Nach der Visite ging jeder Arzt seinen Aufgaben nach. Ich wurde einem Arzt zugeteilt, der sich die aktuellsten Röntgenbilder anschaute. Er lud mich also zum gemeinsamen Röntgenbilderraten ein. Na wenigstens konnte ich da auch mal was erkennen, denn ansonsten kann ich hier ja nur Zahlen entziffern. Der Rest ist eben Zeichensprache.
Da heute keine OP geplant war, hatte ich dann nicht mehr sehr viel zu tun. Ich habe dann als Highlight des Tages noch bei einer Pleurapunktion zugeschaut. Prinzipiell unterschied sich auch diese nicht wesentlich von einer deutschen Pleurapunktion, wenn man davon absieht, dass sie mitten auf dem Gang stattfand. Hygiene und Sterilität werden eben absolut überbewertet ;o). Mal ganz abgesehen von der Privatsphäre des Patienten.
Ach ja, das ist auch ein bißchen anders. Hier liegen regelmäßig, und nicht nur vorübergehend bis ein Bett frei ist, Patienten auf dem Gang. Deswegen musste die Punktion auch auf dem Gang stattfinden, denn das war quasi das Patientenzimmer.
Da das Krankenhaus offensichtlich mittlerweile an seiner Kapazitätsgrenze angelangt ist, wird derzeit ein weiteres 27-etagiges Haus gebaut wird.

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