Nach dem gestrigen Stationstag, ging es heute - nach der Morgenkonferenz und Visite - in den OP. OP Beginn ist 9.00 Uhr. Die Arbeitszeiten gefallen mir ganz gut. (Gruß nach Aue ;o)) Nachdem ich durch die Wirren des OP Traktes bis zum OP 29 (von insgesamt 30) vorgedrungen war, hatte ich noch ein wenig Zeit, um mir ein Bild von chinesischen OP-Bedingungen zu machen. Der größte Unterschied ist die Tatsache, dass alle OP Türen ständig offen sind. Die ganze Zeit über! Also nicht nur während der Einleitung. Nein! Die gesamte OP hindurch.
Man kann ja immer nur mit dem vergleichen was man kennt und irgendwie als "normal" wahrnimmt, daher würde mich mal interessieren wie die Infektionsraten sind und ob dieses Vorgehen tatsächlich so gefährlich ist.
Na ja, ansonsten gab es keine weiteren gravierenden Unterschiede. Wir versorgten dann eine komplette Unterarmfraktur mit zwei Platten, was relativ problemlos ging.
Nach dieser Anstrengung stärkten wir uns zum Mittag in der chinesischen OP Kantine. Die Operateure staunten nicht schlecht, wie gut ich doch mit diesen zwei Holzstöckchen mein Essen in den Mund bekam. Vorurteile haben andere Nationen also auch. Die Chinesen glauben wohl, dass es ihnen angeboren sei mit Stäbchen zu essen und das der gemeine Mitteleuropäer dazu nicht im Stande ist. Ha! Falsch gedacht!
Im Anschluss sollte noch eine Notfalloperation bei einem Patienten mit Verkehrsunfall stattfinden. Als wir jedoch im OP eintrafen, mussten wir leider feststellen, dass er weder von dieser (traumatologischen), noch von einer anderen OP profitieren wird. Er hatte offenbar massive innere Verletzungen.
Um nicht völlig demoralisiert den Tag zu beenden, beteiligte ich mich noch am allgemeinen OP-Hopping. Da ja sowieso alle Türen offen stehen, kann man ganz ungeniert in jeden Saal gehen und schauen, was die Kollegen so treiben. Das ist für Studenten natürlich super, weil man sich alle möglichen Dinge anschauen kann. Da das für die Leute hier völlig normal ist, motzt auch keiner rum. Herrlich! Ich hab also noch kurz bei den Bauch-, Herz und Neurochirurgen reingeschaut.
Traumatologisch scheint hier recht wenig los zu sein, deswegen werde ich mir wohl öfter mal "artfremde" Operationen anschauen. Die Gelegenheit bekommt man ja auch nicht alle Tage.
Hallo Schwesterchen,
AntwortenLöschendas klingt ja sehr spannend und nun kann man sich auch ein Bild machen von deiner Unterkunft und Umgebung. Ich hatte heute einen laaaaaaaaaangen Arbeitstag und mein Kopf qualmt immer noch ein bisschen. Bis Mittwoch nächste Woche wirds noch heißt her gehen.
Liebe Grüße und ne dicke Umarmung von
Susan
Hi Cousinchen,
AntwortenLöschendass klingt ja echt super spannend mit den OP`s, da wäre ich gern dabei...falls Du eine Statistik über die Infektionsgefahr siehst bzw liest, wäre das auch interessant zu wissen!
Dann hast Du aber nochmal fleissig geübt mit den Stäbchen, in Mainz mit Susan, Julius, Nora und mir beim Thai ging die Nahrungsaufnahme noch etwas zähfliessend ;-)
Dann schmeckt wohl das chinesische Essen?! Ist das so wie hier beim "Chinamann";-)?
Sei ganz lieb gedrückt!
Claudi
Hallo Cosmopolitin.
AntwortenLöschenIch melde mich stellvertretend für deine Kollegen aus deinem Lieblingsstift.
Erstmal Glückwunsch zu deinem tollen Blog.
Uns geht es allen gut(..wir haben ja auch leckeres Essen!)
Und auch die OP-Türen sind immernoch sehr regelmäßig geschlossen.(..sonst brüllt Cheffe so rum!)
Wir denken an dich und freuen uns auf deine baldige Wiederkehr.
Denk ab und zu an uns (mich) und genieß die Zeit.
P.S.: Tausendjährige Eier sind der absolute Renner, glaub ich. Also : wir erwarten Erfahrungsberichte.
再见
Karsten